Hat die Karies bereits zugeschlagen, muss der Schaden behoben werden. Dafür stehen verschiedene Materialien und Methoden zur Auswahl – je nach Befund und Patientenwunsch.
Materialien
Amalgam
Das quecksilberhaltige Amalgam ist in aller Munde – und heftig umstritten. Die Ursache: Aus dem Metallgemisch, das zur Hälfte aus Quecksilber, zur anderen Hälfte aus Silber, Zinn, Kupfer- und Zinkpulver besteht, lösen sich immer wieder feine Bestandteile. Das hat dazu geführt, dass viele Menschen Amalgam für das Entstehen von Krankheiten verantwortlich machen. Dabei ist das Für und Wider mittlerweile zu einer Art Glaubenssache geworden, denn eine generelle gesundheitliche Schädigung konnte bislang wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden.
Auf der anderen Seite hat Amalgam aber auch Vorteile: Es ist widerstabndsfähig und eignet sich daher besonders gut für den Seitenzahnbereich, in dem die oberen und unteren Backenzähne mit großem Druck aufeinander mahlen. Und: Amalgam ist sehr preiswert und wird in vollem Umfang von der Kasse bezahlt.
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte gibt in punkto Amalgam unter anderem folgende Empfehlungen: Amalgamfüllungen sollten insgesamt so wenig wie möglich verwendet werden, während Schwangerschaft und Stillzeit überhaupt nicht zum Einsatz kommen und nicht in unmittelbarer Nähe zu Kronen, Brücken und Prothesen aus gegossenem Material benutzt werden.
Alternativen:
Der Klassiker ist Gold. Das Edelmetall verfügt über viele Vorteile: Es kommt den Eigenschaften der natürlichen Zahnsubstanz am nächsten, lässt sich gut formen, ist korrosionsbeständig sowie biologisch verträglich und gilt als die dauerhafteste Zahnfüllung. Daneben gibt es noch Kunststoff- und Keramik-Einlagefüllungen, die ein anderes, großes Plus vorweisen können: Diese Materialien sind Zahnfarben, kommen also dem natürlichen Look nahe. Allerdings eignen sie sich nur für kleinere bis mittlere Defekte, da sie einem hohen Kaudruck nur begrenzt standhalten. Somit sind sie für die Versorgung größerer Defekte der stark belasteten Mahlzähne im Seitenzahnbereich nicht geeignet. Zu den beliebtesten Kunststoff-Materialien zählen die so genannten Composits. Mit ihnen lassen sich ästhetisch anspruchsvolle und recht haltbare Füllungen herstellen.
Im Frontbereich bezahlt die Kasse die Behandlung mit Kunststoffschichtfüllungen, im Backenzahnbereich nicht. Der Patient erhält von der Krankenkasse dann aber einen Zuschuss in Höhe einer Amalgamfüllung.
Veneers
Optimale Ästhetik und Langlebigkeit lassen sich ebenfalls mit den so genannten Veneers erzielen. Darunter versteht man zierliche, fast durchsichtige Verblendschalen aus Keramik, die individuell auf die Zähne der Patienten zugeschnitten werden. Sie sind nur 0,5 mm dick, werden in der individuellen Zahnfarbe erstellt und mit einem Spezialkleber auf den Zahn geklebt. Man verwendet sie um leichte Zahnfehlstellungen und -lücken zu korrigieren, vor allem aber um Verfärbungen zu überdecken. Veneers sind von den echten Zähnen kaum zu unterscheiden und gehören in den Bereich der ästhetische Zahnheilkunde, müssen also privat bezahlt werden.
Bleaching
Auch mit Bleaching kann man Verfärbungen aufhellen. Bei diesem Verfahren werden die Zähne mit Polierpaste gereinigt und anschließend mit einem speziellen Gel behandelt. Ein Vorgang, der mehrmals wiederholt werden muss. Bleaching ist die sanfteste Methode der Zahnaufhellung. Eine andere Methode, um Zähne nicht nur zum strahlen, sondern zum funkeln zu bringen, ist das Einsetzen von so genannten Twinkles. Darunter versteht man Diamanten oder andere Edelsteine, die von Juwelieren eigens für diese Zwecke hergestellt werden. Sie müssen vom Patienten in die Praxis mitgebracht werden.
Methoden
Inlay und Onlay
Bei Füllungen ist der Zahnarzt vor Ort im Mund tätig. Dort herrschen naturgemäß keine leichten Arbeitsbedingungen. Ein Umstand, der Folgen für die Passgenauigkeit haben kann.
Stellt man eine Füllung im zahntechnischen Labor her, so kann die Passform eher gewährleistet werden – zum Beispiel durch ein Inlay. Darunter versteht man eine Füllung, die den Teil des Zahnes ausfüllt, der von Karies zerstört wurde. Es gibt auch Onlays. Sie überdecken die gesamte Kaufläche, wobei sie diese oft sogar korrigieren. Diese Onlays finden auch im Seitenzahnbereich Verwendung.
Inlays und Onlays bestehen in der Regel aus Gold-Legierungen. Mittlerweile lassen sich diese Füllungen aber auch aus verschiedenen anderen Materialien herstellen, die Zahnfarben sind. So gibt es Porzellan-Verblend-Inlays, Glas- oder Keramik-Inlays und Kunststoff-Inlays. Zwar haben alle diese Präzisionsarbeiten ihren Preis, sind aber bei guter Mundpflege auch sehr haltbar.